Schachten

Ehemalige Weidewiesen auf den Höhenlagen des Bayerischen Waldes

Bild rechts: Der Kohlschachten mit seinen uralten, verwurzelten Bäumen, zeigt sich im Herbst als bizarre, farbenfrohe Naturlandschaft.

Beginnend im 17. Jahrhundert wurde es den Bauern erlaubt, die Hochflächen des Bayerischen Waldes für die Viehhaltung zu Nutzen. So wurde im Frühjahr Jungvieh und vor allem Jungstiere auf abgelegene Höhen jenseits der 1000 m Grenze getrieben und dort die Sommermonate über gehalten. Im Laufe der Zeit entstanden „Almwiesen“ mit großen Freiflächen und einzelnen Bäumen. Die Bäume dienten als Schattenspender und als Schutz für Tiere und Hirten. Letztgenannte verbrachten die ganze Zeit von Juni bis September bei der Herde und es dürfte ein einsames und entbehrungsreiches Leben gewesen sein. Für die Nächtigung war meist nur eine kleine Hütte vorhanden. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Nutztierhaltung auf diesen Waldwiesen, die im Zwieseler Raum als Schachten bezeichnet wurden, eingestellt.
Einige der Schachten sind im Laufe der Jahrzehnte wieder verschwunden, aber insbesondere im Gebiet hinter dem Falkenstein bis runter zum Rachel sind noch viele Schachten erhalten und können bei einer Wanderung oder auf einer Radtour besichtigt werden.

Die bekanntesten Schachten im Falkenstein-Rachel-Gebiet sind Rukowitzschachten (momentan wieder beweidet!), Albrechtschachten, Rindlschachten, Lindberger Schachten , Kohlschachten, Hochschachten (Großer Schachten) und Verlorener Schachten.
Mögliche Ausgangspunkte für Schachtenwanderungen sind Bayerisch Eisenstein, Zwieseler Waldhaus, Buchenau, Trinkwasserspeicher Frauenau, Frauenau, Oberfrauenau und die Rachelregion.
Daneben gibt es auch im Arbergebiet einige Schachten, die teilweise auch heute noch für Jungtierhaltung genutzt werden.

Bild unten: Blick vom Großen Schachten (Hochschachten) Richtung Großer Arber